Machst du dir Gedanken darüber, mit einem Entspannungstraining zu beginnen? Vielleicht vergleichst du unterschiedliche Meditationsstile, um den für dich passenden zu finden? Ich versuche dir in diesem Artikel die Unterschiede zwischen Yoga Nidra und Meditation näher zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Meine Story (oder: wie ich zu Yoga Nidra und Meditation gekommen bin)
- Was ist Meditation?
- Was ist Yoga Nidra?
- Unterschied #1 zwischen Yoga Nidra und Meditation: Wachsamkeit
- Unterschied #2 zwischen Yoga Nidra und Meditation: Hilfsmittel
- Unterschied #3 zwischen Yoga Nidra und Meditation: Loslassen
- Fazit
1. Meine Story (oder: wie ich zu Yoga Nidra und Meditation gekommen bin)
Vor einigen Jahren hatte ich einen sehr herausfordernden Job, der mich sowohl körperlich als auch geistig an manchen Tagen regelrecht aufgefressen hat. Nach einem langen Arbeitstag lag ich spät abends oft wie tot auf dem Sofa. Alle Muskeln im Körper taten mir weh. Manchmal konnte ich keinen kreativen Gedanken mehr fassen. An Dinge wie kochen, einkaufen gehen oder sich mit Freunden treffen war oft nicht zu denken. Denn die Kraft war einfach nicht mehr da.
In dieser Zeit habe ich einige Entspannungsmethoden für mich entdeckt. Ich war auf der Suche nach Möglichkeiten, meinen Körper und meinen Geist zu beruhigen und habe einiges ausprobiert. Von Progressiver Muskelentspannung bis zu Visualisierung. Yoga. Autogenes Training. You name it.
Hängengeblieben nach all den Jahren bin ich bei Yoga Nidra und Meditation.
Wenn du auch das Gefühl hast, dir fällt manchmal die Decke auf den Kopf und du weißt nicht mehr ob heute Dienstag oder Donnerstag ist, dann bist du hier im Artikel genau richtig.
2. Was ist Meditation?
Wenn wir über Meditation sprechen, dann ist es wichtig zu erwähnen, dass es nicht den einen richtigen Meditationsstil gibt. Das Wort „Meditation“ ist ein Überbegriff für eine Menge unterschiedlicher Meditationsarten. Von geführten Meditationen, bei denen dich eine Stimme mit auf eine Reise nimmt, bis hin zu Body Scans, bei denen du deinen Körper während der Meditationspraxis beobachtest, gibt es viele Varianten. Yoga Nidra ist eine spezielle Form der Meditation.
Meditation ist eine Praxis, bei der eine Person eine Technik wie Achtsamkeit erlernt und übt. Oft wird die Konzentration des Geistes auf ein bestimmtes Objekt, einen Gedanken oder eine Aktivität angewendet. Dadurch soll die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein trainiert werden. Ziel ist es, einen mental klaren und emotional ruhigen und stabilen Zustand zu erreichen.
Außerdem hilft Meditation dabei, das sympathische Nervensystem zu beruhigen, hauptsächlich unsere Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Im Grunde machen wir eine Meditation, um den Sympathikus zu beruhigen, anstatt noch länger zu kämpfen oder zu fliehen. Heutzutage kämpfen wir nicht mehr gegen wilde Tiere, sondern gegen die zu volle E-Mail Inbox. Wir fliehen vor dem Stress des Alltags, nervigen Kollegen oder angsteinflößenden Begegnungen mit Chefs oder Kunden.
Ich beschreibe Meditation immer so, dass man sich bewusst eine Auszeit aus dem Alltag nimmt. Egal ob nur für einige Atemzüge oder eine längere Zeit. In dieser Zeit versucht man den Geist und den Körper zur Ruhe zu bringen. Man konzentriert sich auf den Atem und das bewusste Loslassen aller Anspannung.
WIE man meditiert, ist dann eine persönliche Entscheidung. Denn jede Person profitiert von einem anderen Meditationsstil.
Ich persönlich kann auch nach vielen Jahren des Meditierens nicht alleine im Schneidersitz auf dem Boden sitzen und nur meinen Gedanken lauschen. Vielmehr gefällt es mir mich aufs Sofa oder eine Gymnastikmatte zu legen und einer geführten Meditation oder Visualisierung zuzuhören.
3. Was ist Yoga Nidra?
Yoga Nidra ist eine Art der Meditation, jedoch eine qualitativ andere Entspannung als die meisten anderen Meditationsarten. Es ist ein „Schlaf,“ in dem alle Lasten abgeworfen werden, um den glückseligeren Bewusstseinszustand zu erreichen. Eine Entspannung, die viel intensiver ist als der gewöhnliche Schlaf.
Zum Üben legst du dich auf eine Gymnastikmatte oder bequemen Untergrund. Du schließt deine Augen und hältst ein kleines wachsames Schläfchen. Yoga Nidra wird daher auch oft yogischer Schlaf genannt. Es ist ein Zustand, in dem der Körper vollkommen entspannt ist. Die ausübende Person wird sich im Laufe einer Yoga Nidra Session mehr und mehr ihrer inneren Gefühlswelten bewusst.
Yoga Nidra ist eine geführte Meditation, bei der dich eine Stimme auf eine bewusste Körperreise mitnimmt. Deine Aufmerksamkeit wird nach innen gelenkt und du lernst zwischen Wachheit und Schlaf hin und her zu gleiten. Dein Atem wird ruhig und du fällst in einen Zustand tiefer Entspannung.
Zu Beginn einer Yoga Nidra Einheit setzt du dir eine Intention und verbindest dich mit dem tiefsten Wunsch deines Herzens, dem sogenannten Sankalpa. Danach beginnst du in Gedanken deinen Körper und deinen Geist zu beobachten. Du spürst tief in dich hinein, scannst deinen Körper und wirst dir deines Atems bewusst.
Am Ende fühlst du dich (hoffentlich) so ruhig und zufrieden als hättest du eine wunderbare Nachtruhe verbracht.
Was beide Übungsformen gemeinsam haben, ist, dass sie Stress reduzieren und die übende Person zur Ruhe kommen kann. Nicht nur sind wir nach einer Übungseinheit entspannter, auch der Geist ist wieder frischer. So als hätte jemand mal kurz Staub gefegt im Gehirn und jetzt würden die Gedanken wieder besser fließen können. Doch es gibt auch einige Abweichungen.
4. Unterschied #1 zwischen Yoga Nidra und Meditation: Wachsamkeit
Viele Meditationsformen kann man auch mal zwischendurch für ein paar Minuten machen. Sich einfach kurz auf einen Stuhl setzen, die Augen schließen und entspannen. Während einer Meditation sind wir immer noch wach und aufmerksam. Eine Meditation kann überall und jederzeit gemacht werden.
Es ist durchaus möglich zu meditieren, wenn du an der Haltestelle ein paar Minuten auf den Bus wartest. Oder im Wartezimmer beim Arzt. Oder in der Arbeit vor einem wichtigen Meeting.
Bei den meisten Arten der Meditation wird empfohlen sie im Sitzen durchzuführen. Dabei befindest du dich in einem wachen Bewusstseinszustand. Du fokussierst dich auf deinen Geist und erlaubst deinen Gedanken zu kommen und zu gehen.
Yoga Nidra kannst bzw. solltest du nicht einfach mal schnell zwischendurch machen. Beim Yoga Nidra versuchen wir einen Zustand zwischen Schlaf und Wachsamkeit zu erreichen. Es wird ein tieferer Entspannungszustand erreicht als mit Meditation. In diesem Zustand gehst du über vom Bewusstsein im Wachzustand zum Träumen und dann zum Nicht-Träumen.
Bei Anfängern oder nach einem extrem anstrengenden Tag, kann es durchaus sein, dass die Übende einschläft. Jedoch sollte dies während einer Yoga Nidra Einheit vermieden werden. Die Idee ist, wach zu bleiben und in den eigenen Seelenzustand hineinzuspüren. Während der tieferen Entspannung des Yoga Nidra wird das Hormon Melatonin ausgeschüttet. Dieses unterstützt die Schlaffunktionen und sorgt somit für eine erholsamere Nachtruhe. In der Regel übt man Yoga Nidra daher besser am Abend.
5. Unterschied #2 zwischen Yoga Nidra und Meditation: Hilfsmittel
Während der Yoga Nidra Praxis sollte man sich so bequem wie möglich fühlen. Meist liegt man dazu in Rückenlage auf einer weichen Gymnastikmatte. Die Beine sind entspannt ausgestreckt und ein großes Kissen oder Bolster wird unter die Knie gelegt. Dadurch sind die Beine entlastet und können sich besser ausruhen. Der Kopf sollte weich gebettet sein, entweder auf einem kleinen Kissen oder einer anderen weichen Unterlage. Da man sich während der Yoga Nidra Einheit nicht bewegt, ist es außerdem ratsam eine Decke über den Körper zu legen, damit dieser nicht auskühlt.
- VIELSEITIG – Dieses klassische Yoga-Zubehör kommt in vielen Asanas zu Einsatz, vor allem bei regenerativen Positionen oder beim Yin Yoga. Der besondere Look lässt es zudem zu einem Lieblingsstück im gemütlichen Zuhause werden
- ROBUST – Der Körper-Bezug ist optisch schön, von strapazierfähiger Qualität und hochwertig verarbeitet. Die Dinkelhülsen sind sehr anpassungsfähig, leicht und haltbar. Sie sorgen dafür, dass das Kissen jederzeit locker und luftdurchlässig bleibt sowie Flüssigkeit und überschüssige Wärme rasch ableitet
Um zu meditieren, braucht man im Prinzip keine extra Gegenstände. Meditation geht im Stehen, im Sitzen, im Liegen. Eine meditative Einheit kann aus nur wenigen Atemzügen bis hin zu ausgedehnteren Sitzungen von einer Stunde und mehr dauern. Je länger die Meditationsdauer geplant ist, desto angenehmer wird es, sich ebenfalls etwas weicher zu polstern. Viele Menschen nutzen dann ein Meditationskissen oder andere spezielle Gerätschaften wie ein Meditationsbänkchen.
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- OPTIMALE SITZPOSITION – Das Meditationskissen ist 15cm hoch. Die Füllung aus Bio Dinkelspelz kann bei Bedarf jedoch ganz einfach angepasst werden. So findest du garantiert deine perfekte Sitzpositon für eine entspannte Mediation.
6. Unterschied #3 zwischen Yoga Nidra und Meditation: Loslassen
Yoga Nidra ist besonders für Menschen geeignet, denen es schwer fällt in einer Meditation „loszulassen“. Deren Gedanken von links nach rechts und zurück kreisen. Die während der Meditation unbewusst ihre To Do Listen durchgehen und es nur kurzzeitig schaffen, ihr Gedankenkarussel einzudämmen.
Besonders wenn du schlecht schläfst oder morgens wie erschlagen aufwachst, ist Yoga Nidra eine gute Möglichkeit dein Gedankenkreisen zu lösen. Du kannst den Körper leichter auf Schlaf einstellen.
Um tatsächlich loslassen zu können, bedarf es bei einer Yoga Nidra Session etwas mehr Zeit. Oft werden 35-60 Minuten benötigt, um dem Körper und Geist ausreichend Zeit zum Entspannen zu geben. Selbstverständlich kannst du mit einer kürzeren Übungszeit beginnen und die Dauer im Laufe der Zeit ausweiten (das Gleiche gilt auch für Meditation).
7. Fazit
Wie bei den meisten neuen Dingen, gib nicht auf, wenn die ersten paar Einheiten Yoga Nidra oder Meditation anders verlaufen als gewünscht. Deinen Geist zu beruhigen und nichts zu tun ist viel schwieriger, als du denkst. Gibt dir etwas Zeit und Geduld.
Wenn es dir noch sehr schwer fällt Motivation zum Meditieren zu finden, dann schau dir gerne auch meine Tipps für den Start dieser neuen Gewohnheit an. Denn wie bei allem, das regelmäßige Üben ist es, was den Unterschied macht. Deine Gesundheit ist schließlich kein „Hop on, hop off Bus“, auf den du mal eben auf Knopfdruck aufspringen und abspringen kannst. Also habe Geduld mit dir und bleibe dran.
Auch regelmäßiges Krafttraining, Laufen oder ruhige Trainingsformen wie Pilates helfen dabei, leichter zu entspannen.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Üben.
Deine Kerstin
Über die Autorin dieses Artikels
Kerstin’s Mission ist es, Menschen mit und ohne chronische Krankheiten, dabei zu unterstützen, wieder aktiver und beweglicher zu werden, um ihren Alltag so zu leben, wie sie ihn sich wünschen.
Auf ihrem Blog LiveFitAnywhere gibt sie Tipps und Übungsideen rund um gesundheitsförderndes Training, Meditation zum Stressabbau, sowie Gewohnheitsveränderung.
Auf Social Media findest du Kerstin unter @livefitanywhere.
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Letzte Aktualisierung am 2024-11-07 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API