Das Wichtigste für Rennrad Einsteiger

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Rennrad fahren macht richtig Spaß. Doch bis es so weit ist, müssen ein paar Hürden und Anfängerprobleme überwunden werden. Ich selbst fahre schon seit Jahren Mountainbike und als ich zum ersten Mal auf einem Rennrad gesessen bin, war das ein komisches Gefühl. Die dünnen Reifen, die Lenkerform, die Bremsen und die Geschwindigkeit. In diesem Ratgeber bekommst du ein paar Tipps an die Hand, die dir als Rennrad Einsteiger helfen.

Inhaltsverzeichnis

Welches Rennrad für Einsteiger?

Es gibt nicht das spezielle Einsteigerrennrad. Welches Rad du für den Anfang am besten fährst, hängt von vielen Faktoren ab. Falls du dir noch nicht sicher bist, ob das Rennradfahren überhaupt etwas für dich ist, empfehlen wir dir erst einmal ein Rennrad zu leihen. Gerne auch über mehrere Tage hinweg. Im Urlaub oder auch zu Hause. Wichtig wäre, dass du ein passendes Rennrad ausleihst. Dabei unterstützt dich der Bikeverleih sicher.

Rennrad für Anfänger und Einsteiger.

Wenn du dir dann sicher bist, dass du mit dem Rennradfahren anfangen möchtest, kannst du dir ein eigenes Rennrad zulegen. Dabei gibt es mehrere Varianten, wie du zu deinem eigenen Rennrad kommst:

  • Du lässt sich im Fahrradladen beraten (für Anfänger sicher die beste Variante)
  • Du bestellst dir Online ein neues Rennrad (die sind oft günstiger als im Laden, aber hier fällt die Probefahrt und die Vorortberatung weg)
  • Du kaufst dir ein gebrauchtes Rennrad (Wenn du dich mit Fahrrädern auskennst, ist diese Option als Rennradanfänger definitiv legitim)

Dabei muss das Rennrad nicht nur zu deinem Budget passen…

Das Rennrad muss zu dir passen!

Und zwar zu dir, deinem Körper und deiner Körperform. Und das hängt nicht immer von der Rahmengröße des Rennrades ab, weil die bei verschiedenen Herstellern auch verschieden ausfallen können.

Wenn das Rennrad oder die Sitzposition nicht richtig passen, dann kann das auch größere Probleme mit sich bringen:

  • Schmerzen und Verspannungen an verschiedenen Körperstellen
  • Langfristige Haltungs- und Bewegungsschäden
  • Unsicherheit auf dem Rennrad
  • Zu wenig Kraftübertragung und Körperspannung
  • Sicherheitsrelevante Probleme (z.B., wenn das Knie vorne anstößt, du selbst das Rad blockierst oder der Lenker zu weit weg ist)

Falls du dir unsicher in Bezug auf deine Sitzposition auf dem Rennrad bist, empfehlen wir dir ein professionelles Bikefitting. Und zwar wirklich beim Profi. Viele Radladen bieten das zwar an, haben aber oft kein tiefergehendes Verständnis für die Ergonomie. Meist wird nur der Sattel leicht verändert.

Professionelles Bikefitting bei RADWEG

Welche Ausrüstung brauche ich zum Rennradfahren?

Eines möchte ich an der Stelle vorne wegnehmen: Die Stylepolizei wird dich schon nicht anhalten, wenn Trikot und Hose nicht zum Fahrrad passen. Du musst als Einsteiger also nicht direkt dein ganzes Gehalt für die perfekte Ausrüstung auf den Kopf hauen. Wichtig wäre für den Anfang:

  • Fahrradhelm
  • Fahrradbrille
  • Handschuhe
  • Eine passende und hochwertige Radhose
  • Passende Rennradschuhe mit einem Klicksystem

Ein Trikot ist tatsächlich für den Anfang nicht unbedingt notwendig. Natürlich ist das nice to have, um windschnittiger zu fahren und das Handy in der Trikottasche zu verstauen – aber es gibt wichtigeres für Einsteiger!

Helm, Brille und Handschuhe sind sicherheitsrelevant. Die Radhose sorgt für den passenden Komfort und beugt Sitzschmerzen beim Radfahren vor. Und mit den Radschuhen hast du den Vorteil einer besseren Kraftübertragung und kannst runder treten. Gerade für Anfänger ist es wichtig, sauber pedalieren zu lernen. Dabei ist es egal, welches Klicksystem du verwendest. Look, Time oder Speedplay sind oft typisch für Rennradfahrer. Aber auch das Mountainbike-typische Klicksystem SPD passt hervorragend ans Rennrad und ist für Anfänger wohl auch super geeignet.

Wie fange ich mit dem Rennrad fahren an?

Es empfiehlt sich Anfangs erst mal ein paar Runden allein mit dem Rennrad zu drehen. Du musst nicht direkt einen Wettkampf fahren! Viel wichtiger ist es erst einmal sich mit dem Rennrad vertraut zu machen, bevor es richtig ins Training geht. Und zwar am besten auf wenig befahrenen Straßen oder Radwegen. Ohne Druck und Hektik. Versuche herauszufinden, wie dein Rennrad in verschiedenen Situationen funktioniert. Und übe auch das ein- und ausklicken mit den Schuhen.

Ein ganz wichtiger Tipp: Achte auch auf die Routenwahl – mit dem Rennrad kannst du nämlich nicht auf jeder Straße fahren. Viele Einsteiger stehen oft vor Schotter, weil sie falsch abgebogen sind oder keine Route geplant haben.

Für den Anfang empfehlen sich flachere Strecken, mit denen du auch dein Grundlagentraining absolvieren kannst. Dieses Training macht dich letztendlich auch schneller und besser auf dem Rennrad.

Rennradfahren in der Gruppe

Gruppenfahrten mit dem Rennrad ist wie Zug fahren. Einer ist die Lok und zieht alle anderen mit. Tschuu Tschuu. Tatsächlich fühlt es sich so ein wenig an, wenn man in der Gruppe Windschatten fährt. Und das kann ein Vorteil für dich als Rennradanfänger sein. Denn, wenn du in der Gruppe hinter anderen fährst und dich ziehen lasst, benötigst du nicht so viel Leistung wie derjenige, der ganz vorne fährt. So kannst du auch mit anderen zusammen fahren, die ein wenig Stärker auf dem Rennrad sind als du.

Wichtige Handzeichen beim Rennradfahren

Aber Achtung! Bei Gruppenfahrten ist viel Vorsicht geboten. Denn dabei kann es ganz schnell zu bösen Unfällen kommen, wenn man nicht richtig aufpasst. Achte also immer auf deinen Vordermann und fahre vorausschauend. Einigt euch in der Gruppe auf Handzeichen und Warnungen. Wichtig ist auch, dass die Handzeichen durchgereicht werden und gut sichtbar sind, sodass jeder die Meldung versteht. Gerade bei längeren Strecken darf man da nicht nachlässig werden. Der Vordermann muss immer einen Blick auf die Straße haben und das erfordert auch Vertrauen.

Gängig sind zum Beispiel folgende Handzeichen beim Rennradfahren in der Gruppe:

Achtung, aufpassen, bremsbereit sein: Gehobene Hand

Hält ein Rennradfahrer vor dir die Hand, ist Vorsicht geboten. Gefahr voraus. Dabei ist die ganze Hand ausgestreckt und nicht nur ein einzelner Finger. Oft wird das Handzeichen bei Kreuzungen, Kreisverkehren oder anderen Situationen angewendet, in denen man bremsbereit sein sollte.

Der Richtungswechsel: Handzeichen über dem Kopf

Wird über dem Kopf die Richtung angezeigt, signalisiert das einen Richtungswechsel. Zum Beispiel, wenn man sich verfahren hat oder eine Umleitung kommt.

Es wird eng: Gehobene Hand mit ausgestrecktem Finger

Wenn es zu einer Engstelle kommt, wird gerne eine Hand gehoben, mit einem oder mehreren ausgestreckten Fingern. Das ist zum Beispiel notwendig, wenn die Gruppenradfahrt in zwei Reihen aufgebaut ist.

Achtung, Hindernis auf dem Boden: Hand hinter dem Rücken, Richtung Boden

Gerade wenn du in der Gruppe fährst, ist es für dich unmöglich Schachtdeckel, Scherben oder andere Hindernisse auf dem Boden frühzeitig zu erkennen. Daher sollte dein Vordermann dir ein solches Hindernis unbedingt anzeigen – und zwar mit der Hand in Richtung des Rückens oder auf den Boden.

Dabei signalisiert ein gestreckter Finger ein kleineres Hindernis, während eine falsche Hand ein größeres Hindernis wie zum Beispiel ein Schlagloch.

Wird der Zeigefinger hinter dem Rücken geschwenkt, heißt es, dass Bahnschienen oder größere Äste voraus sind.

Bitte mehr Abstand: Fingerschnippen hinter dem Rücken

Ist ein Fahrer hinter dir zu aufdringlich oder du planst, aus dem Sattel zu gehen, kannst du mit einem Finger schnipsen hinter dem Rücken mehr Abstand zu deinem Hintermann fordern.

Der Abstand ist übrigens auch notwendig beim Abfahren. Da sollte jeder in seinem Tempo fahren und genügend Abstand zum Vordermann lassen.

Abfahren mit dem Rennrad als Anfänger.

Viel Spaß beim Rennradfahren!

Ps. Mehr Tipps zum Radfahren findest du in unserer Kategorie Radsport.

Über die Autorin dieses Artikels

Lisa-Rudolf-Redakteurin-fuer-Radsport-auf-Fitnesswelt.com_

Lisa ist eine echte Genussbikerin. Sie unterstützt vor allem Radsportanfänger dabei, sich zu verbessern und Probleme zu eliminieren.

Sie fährt selbst mehrere tausend Kilometer auf dem Rad und startet auch bei regionalen Wettkämpfen. Lisa ist hauptsächlich mit dem Mountainbike, aber auch dem Rennrad unterwegs.

Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin für Radsport im Fitnesswelt-Team schreibt Lisa auch auf ihrem Blog LisasBunteWelt über gesunde Ernährung und Radsport.

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