Mentale Stärke ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus unserer Gesellschaft gerückt. Spätestens mit dem Begriff der Resilienz, der besonders zu Beginn der Coronapandemie allgegenwärtig war, kam diese Entwicklung beim Otto Normalverbraucher an.
Was die Ursachen angeht, kann an dieser Stelle nur spekuliert werden.
Sicher ist jedoch, dass die Entwicklung hin zu mehr Selbstoptimierung hierbei eine große Rolle gespielt hat.
Besser, leistungsfähiger und erfolgreicher zu werden, ist das Ziel von vielen Menschen.
Das gilt sowohl im Leben, als auch für die sportlichen Ambitionen und ist absolut nicht verwerflich.
Sich im Leben stetig verbessern und weiterentwickeln zu wollen ist grundsätzlich ein guter Trend.
Welche Rolle hierbei die mentale Stärke spielt und wofür Du sie genau brauchst, erfährst Du im Verlauf dieses Artikels.
Warum ist mentale Stärke wichtig?
Gesellschaftlich betrachtet ist die mentale Stärke und das damit verbundene Training zwar erst in den letzten Jahren präsent geworden.
Im Sport ist die Arbeit mit dem eigenen Kopf und den eigenen Gedanken aber schon lange präsent.
In Form der Psychologie hat sie zum Beispiel schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg im Fußball Einzug gehalten.
Das liegt daran, dass mehr als 70 % der menschlichen Leistung mental bedingt ist.
Unsere Muskulatur, unser Herz und unsere Lunge sind bekanntermaßen begrenzt und wir können sie nicht unendlich trainieren.
Es verwundert also nicht, dass gerade Leistungssportler, die an ihr physisches Limit stoßen, Alternativen suchen.
Wenn also unser Erfolg nur zu 30 Prozent von unserer körperlichen Leistung ausgeht, muss mental eine ganze Menge möglich sein, oder?
Das macht die mentale Stärke sowohl im Sport, als auch im gesamten Leben, zu einer wichtigen Ressource.
Es braucht Ziele
Selbstverständlich gibt es eine wichtige Voraussetzung, um dieses Potential zu nutzen.
Du brauchst mindestens ein Ziel, das Du erreichen möchtest.
Selbstverständlich kannst Du sowohl im Sport, als auch im Leben ohne solche Ziele auskommen.
Aber wie Du im Verlauf noch lesen wirst, braucht es im Leben nicht unbedingt Ziele, um von mentaler Stärke profitieren zu können.
Und beim Sport?
Klar kannst Du beim Sport – im Gegensatz zum Leben – auch einfach aufhören, wenns schwer wird.
Genau das passiert aber nicht so schnell, wenn Du ein Ziel hast, dass Du verfolgen möchtest.
Ehrlicherweise muss hier aber auch erwähnt werden, dass viele ihre sportlichen Ziele aufgeben, weil ihnen die erforderliche mentale Stärke fehlt.
Du siehst also:
Mentale Stärke ist extrem wichtig, um Dein Ziel – oder Deine Ziele – zu erreichen.
Gründe, für mentale Stärke
Gerade zum Jahreswechsel hin ist dieses Phänomen gut zu beobachten.
Ganz viele Menschen nehmen sich etwas fürs neue Jahr vor und geben diesen Vorsatz schon nach wenigen Wochen – oder gar Tagen – auf.
Besonders in Fitnessstudios beobachten die alten Hasen im Januar regelmäßig dieses Schauspiel.
Die Bude ist doppelt so voll, wie im Dezember und leert sich zum Februar hin wieder zusehends.
Der Grund:
Das Training ist schwierig und anstrengend!
An diesem Punkt ist Durchhaltevermögen gefragt. Oder anders gesagt: mentale Stärke!
Tatsächlich gilt das aber nicht nur für die guten Vorsätze bzw. einen Anlauf, in Zukunft mehr Sport zu treiben.
Im Leben ist es grundsätzlich so, dass wir immer wieder auf Dinge stoßen, die uns nicht leicht fallen.
Das Leben hält Rückschläge parat
Möglicherweise ist das bei Dir bis jetzt anders gewesen, aber bei vielen von uns hält das Leben Rückschläge parat.
So verhält es sich natürlich auch im Sport, wie das Beispiel mit den guten Vorsätzen zeigt.
Der Wunsch ist es, abzunehmen, besser auszusehen oder auch gesünder zu leben.
Dann gehts ins Fitnessstudio, was für den Körper eine völlig neue Erfahrung ist, weshalb er sich am nächsten Tag mit Muskelkater bedankt.
Aber auch, wenn Du diese Hürde erfolgreich nimmst, wird das Training nur in den wenigsten Fällen zum Kinderspiel.
Verletzungen, Krankheit oder aber auch Beruf und Privatleben können ein regelmäßiges und zielführendes Training zusätzlich erschweren.
In solchen Fällen können ein positives Mindset oder auch der eine oder andere Motivationsspruch zwar kurzzeitig helfen.
Auf die Dauer wird Dir aber nur mentale Stärke dabei helfen, diese Rückschläge zu bewältigen.
Selbst in guten Zeiten fallen uns manche Dinge schwer
Malen wir aber mal den Teufel nicht an die Wand.
Es gibt natürlich auch viele gute Zeiten im Leben und im Training, in denen es keine Verletzungen, Krankheiten oder Schicksalsschläge gibt.
Aber auch in diesen Zeiten fallen Dir sicher manche Dinge einfach schwer.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass es auch an richtig guten Tagen echt schwer sein kann, sich zum Training aufzuraffen.
Genau aus diesem Grund habe ich vor langen Jahren einige Gewohnheiten etabliert, die mich mental stärker gemacht haben.
Mit dem Mantra »Training ist Training (und wird nicht mehr verschoben)« haben ich eine unumstößliche Regel für mich aufgestellt.
Eine Regel, die mir besonders an entspannten Tagen ohne Stress – und Lust aufs Training – gute Dienste tut.
Möchtest Du im Training also ein bestimmtes Ziel erreichen, wirst Du hin und wieder auch an einem guten Tag mental stark sein müssen.
Hast Du im Leben ganz allgemein großes vor, gilt das für Dich auch in einem noch größeren Maße.
Manchmal kommts anders
Denn, ob im Leben oder beim Sport, der Weg zum Ziel kann auch nach und nach richtig schwer werden.
Nicht selten fällt Dir der Anfang verhältnismäßig leicht.
Du möchtest Dich für einen Halbmarathon fit machen und die ersten Laufeinheiten gehen locker von der Hand.
Von Woche zu Woche wird das Training jedoch anspruchsvoller und viel schwerer als gedacht.
Je länger Du jedoch trainierst, umso mehr Zeit und Energie hast Du investiert.
An diesem Punkt darüber nachzudenken, ob Du das Training abbrichst und Dein Ziel aufgibst, ist sicher verständlich.
Vielleicht steckst Du aber auch gerade nur in einem Tief und nächste Woche fällt Dir das Training wieder viel leichter.
In dieser Situation hilft Dir mentale Stärke enorm dabei, Dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Hast Du die richtige Einstellung, wirst Du Dein es nicht aufgeben und weiter daran arbeiten.
Impulsen Folgen führt selten zum Ziel
Du kannst natürlich auch dem Verlangen nach Entspannung und Ruhe nachgeben.
Diesem Impuls, einfach mal das Training ausfallen zu lassen.
»Ist ja nur einmal und da morgen sowieso frei wäre, kann ich die Einheit ja einfach verschieben!«
Nicht selten ist das der Anfang vom Ende und aus einem »verschobenen« Training werden zwei, drei oder sehr viele.
Ganz grundsätzlich versucht unser Körper uns mit solchen Impulsen zu schützen.
Wir würden ihn im Training schließlich belasten und – aus seiner Sicht – unnötig Energie verschwenden.
Vielleicht ist Dir dieses Phänomen ja auch als innerer Schweinehund bekannt.
Über dessen Existenz lässt sich zwar streiten.
Fakt ist jedoch, dass diesen Impulsen zu folgen, weder Dich, noch andere zu einem gesetzten Ziel führen.
Mentale Stärke – in der Form von Disziplin – sorgt in solchen Situationen dafür, dass Du auf Kurs bleibst.
Mentale Stärke hilft
Wie Du siehst, gibt es genug Gründe, im Sport und im Leben auf mehr mentale Stärke zu setzen.
Es wird immer wieder Tiefs geben, die Deine sportliche Entwicklung bremsen oder ganz grundsätzlich in Gefahr bringen.
Dafür braucht es keine Schicksalsschläge, die aber bei den wenigsten von uns ausgeschlossen sind.
Manchmal reicht ein schlechter Tag, um uns das Training schwer zu machen.
Oder aber der Weg zu einem unserer Ziele stellt sich als schwerer heraus, als wir das im Vorfeld gedacht hatten.
In diesen Situationen sind wir nicht selten Impulsen ausgesetzt, die uns vom Weg abbringen können.
Daher ist es in allen vier Situationen absolut entscheidend, wie stark wir im Kopf sind.
Deine mentale Stärke wird in diesen Momenten darüber entscheiden, ob Du Dein Ziel weiter verfolgst oder nicht.
Daher rate ich Dir, zuerst mental stärker zu werden.
Deine Einstellung im Kopf ist zu wichtig, als dass Du sie zu vernachlässigen könntest.
Damit Du direkt damit beginnen kannst, findest Du hier Tipps für mehr mentale Stärke.
Über den Autor dieses Artikels
Der Schorsch war lange Zeit völlig unsportlich, hat sich aber Mitte der 2000er dafür entschieden, etwas gegen sein Übergewicht zu tun.
Nun ist er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren als Kraftsportler und Triathlet sportlich aktiv. Was als kleines Sportprogramm begann, ist über die Jahre zur Vorbereitung auf Ultramarathons und Langdistanz-Triathlon geworden.
Um diese Transformation auch anderen zu ermöglichen, hilft er seit 2015 anderen als Trainer und Autor auf der Seite tri-it-fit.de dabei, im Triathlon Fuß zu fassen und mehr Fitness in ihr Leben zu bringen.