Für viele ist im Sommer Fahrradsaison – doch im Winter, wenn das Wetter schlechter wird, gerät auch der Radsport in den Hintergrund. Wir zeigen dir, welche Optionen du als Radsportler im Winter hast. Außerdem sprechen wir über die Unterschiede zwischen Indoor- und Outdoor-Training für Radfahrer im Winter.
Inhaltsverzeichnis
- Kann man im Winter Radfahren?
- Ist Rollentraining eine Alternative?
- Outdoor vs. Indoor Radfahren – Unterschiede
Kann man im Winter Radfahren?
Ja, im Winter kann man auch Ausdauersportarten wie zum Beispiel Radfahren nachgehen. Allerdings sollten Fahrrad, Kleidung und Fahrstil an das Wetter angepasst werden, damit du auch sicher und gesund durch die kalte Jahreszeit kommst.
Viele Radfahrer verringern übrigens den Umfang ihres Fahrradtrainings im Winter und setzen dann vorwiegend auf Krafttraining, um Muskeln für die neue Saison aufzubauen.
Welche Kleidung zum Radfahren im Winter?
Die häufigste aller Fragen ist die nach der Fahrradkleidung im Winter. Ist man zu dick angezogen, schwitzt man schnell und verliert an Leistung. Ist man zu dünn angezogen, kann es schnell mal richtig kalt werden.
Dabei hat spezielle Winterkleidung wie Winterschuhe zum Radfahren oder Winterhandschuhe definitiv ihre Daseinsberechtigung.
Bei der Ober- und Beinbekleidung empfehlen wir dir mit verschiedenen Schichten im Winter zu arbeiten – nach dem sogenannten Zwiebelprinzip. Das hat den Vorteil, dass du flexibel Kleidungsschichten anziehen oder ausziehen kannst. Während die körpernahen Schichten Feuchtigkeit nach außen transportieren und dabei den Körper warm halten, schützen die äußeren Schichten vor Wettereinflüssen wie Wind, Regen oder Schnee.
Dabei kommen bei Fahrradkleidung für den Winter spezielle Materialien und Technologien zum Einsatz.
GORE-TEX, Softshell, Primaloft – was ist das?
Kleidungshersteller werben heutzutage viel mit besonderen Technologien und Materialien. Besonders im Winter sind GORE-TEX, Softshell und Primaloft häufig genannte Begriffe. Doch was davon ist wirklich ideal für den Winter?
GORE-TEX ist eine extrem dünne Membran Schicht aus expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE). Diese Schicht ist:
Und sorgt somit für einen guten Schutz und Komfort bei Witterungseinflüssen.
Wind und Wasser können nicht eindringen, Schweiß kann aber entweichen.
Die Bandbreite von Softshellmaterialien dagegen ist riesig. Es gibt nicht dieses eine Material, sondern viele verschiedene, die speziell für bestimmte Zwecke entwickelt werden. Softshell steht zwischen Hardshell und Fleece, kombiniert deren Eigenschaften und besteht aus einem gewebten Stoff (Polyester und Nylon). Im Vergleich zu Hardshell hat Softshell eine bessere Atmungsaktivität. Im Gegensatz zu Fleece ist die Oberfläche glatt und schützt besser vor Wettereinflüssen. Dabei sind beschichtete Softshellmaterialien auch ein guter Schutz gegen Nässe. Zum Beispiel kann Softshell mit GORE-TEX innerhalb eines Kleidungsstückes kombiniert werden.
Im Jahr 2021 sind Kleidungsstücke mit Primaloft sehr beliebt. Dabei handelt es sich gewissermaßen um die künstliche Alternative zu Daunen, die es in verschiedenen Fasertechnologien gibt. Primaloft ist ein Isolationsmaterial aus Polyester, welches hochwertig und synthetisch ist. Wärme wird in dem Material gespeichert, während Kälte draußen bleibt. Dabei sind Kleidungsstücke aus Primaloft sehr leicht und kompakt. Der Vorteil an Primaloft ist, dass das Material auch im nassen Zustand nicht die postitiven Eigenschaften verliert. Das Material kann zwar nass werden, wärmt aber trotzdem zuverlässig.
Worauf achten beim Radfahren in der Kälte?
Die richtige Kleidung ist nicht alles, was beim Radfahren im Winter zählt. Auf folgende Dinge solltest du unbedingt bei Schnee und Kälte achten:
- Sichtbarkeit (Beleuchtung, Reflektierende Elemente, Farbwahl bei Kleidung)
- Reifenwahl (Guter Grip, eventuell Spikes)
- Funktionstüchtiges Fahrrad
- Fahrradwäsche nach der Radfahrt, denn Salz schädigt deinen Komponenten
- Abstand und Rücksicht – vorwiegend bei Schnee und Glätte
- Besondere Vorsicht auf Holzbrücken und Holzelementen
Ist Rollentraining eine Alternative?
Viele Radfahrer bevorzugen im Winter das Indoortraining auf der Rolle. Das kann verschiedene Gründe haben. Manche empfinden das Training als effektiver, andere fühlen sich sicherer und wieder andere gehen einfach ungern raus bei schlechtem Wetter.
Wie funktioniert Rollentraining?
Für das Rollentraining werden zwei Dinge benötigt: Eine Rolle und ein Fahrrad.
Dabei gibt es verschiedene Arten von Rollen:
Mit der freien Rolle fing alles an und sie ist heutzutage auch noch oft im Einsatz – zum Beispiel nutzen Profis diese zum warm fahren vor einem Wettkampf. Sie ist klein und kompakt. Eine freie Rolle verfügt über 3 Walzen, die bewegt werden, wenn du mit dem Fahrrad darauf fährst. Diese Art von Rollentraining ist simpel, benötigt aber viel Koordination und Technik. Außerdem ist eine freie Rolle sehr laut.
Bei einer festen Rolle (wheel on trainer) wird das Hinterrad eingespannt. Dadurch wird nicht so viel Koordination wie bei einer freien Rolle benötigt. Diese Art von Rolle bringt auch eine gewisse Geräuschentwicklung sowie eine Hinterradabnutzung mit sich. Dafür können viele dieser Rollen mit Bluetooth oder ANT+ Daten an ausgewählte Geräte wie Computer oder Fahrradcomputer senden.
Ein smarter Rollentrainer ist das High End Gerät unter den Rollentrainern. Dabei wird das Hinterrad durch die Schwungmasse auf dem Rollentrainer ersetzt. Die Kassette befindet sich direkt auf der Schwungmasse und darüber läuft dann die Kette. Smarte Rollentrainer sind verhältnismäßig teuer. Dafür sind sie sehr leise und können den Widerstand regeln.
Rollentraining funktioniert auf verschiedene Arten – Je nach Rolle und Zubehör. Auf einer freien Rolle gibt es nicht viele Möglichkeiten. Du kannst die Gangschaltung deines Fahrrades verwenden, um den Widerstand zu regeln – musst aber immer in Bewegung bleiben.
Bei einer festen oder smarten Rolle kannst du mithilfe des Fahrradcomputers oder einer Trainingssoftware deine Daten im Blick behalten und so gezielt trainieren. Der smarte Rollentrainer kann dabei sogar ein Trainingsprogramm abspielen und dich gezielt in einem Wattbereich trainieren lassen.
Nice-to-have ist folgende Ausrüstung beim Rollentraining:
- Matte
- Ventilator
- Schweißschutz
- Tablet/Laptop/Smartphone Halterung oder Tisch
- Fahrradpflegeprodukte für die Rolle
- LEISTUNGSSTARKER FAHRTWIND - Mit Windgeschwindigkeiten über 48 km/h wird der KICKR HEADWIND auch bei den größten Anstrengungen für Ihre Abkühlung sorgen
- ZIELGERICHTETES FAHRTWINDMODELL - Das zielgerichtete Fahrtwindmodell des KICKR HEADWIND wurde so gestaltet, um Form und Position des Körpers des Radfahrers während seiner Fahrt widerzuspiegeln
- Steuern Sie die Geschwindigkeit Ihres HEADWIND anhand einer direkten Synchronisation zwischen dem Ventilator und Ihrem ANT+-Geschwindigkeitssensor, Herzfrequenzmesser oder Trainer
- APP-GESTEUERTE VENTILATORGESCHWINDIGKEIT -Verbinden Sie einfach die Wahoo-App über Bluetooth, um die Ventilatorgeschwindigkeit zu regeln
- 4 MANUELLE VENTILATORGESCHWINDIGKEITEN - Regeln Sie den KICKR HEADWIND mit einfachem Knopfdruck. Sie können Ihren optimalen Fahrtwind über vier (4) vorprogrammierte Windgeschwindigkeiten auswählen
Wie effektiv ist Rollentraining?
Das kommt ganz darauf an wie und was man trainiert. Im Grunde genommen ist das Radfahren auf der Rolle effektiver als das Radfahren im freien, da man dort konstanter nach Leistung trainieren kann und immer in Bewegung ist.
Bergab fahren und verschnaufen gibt es auf der Rolle nicht.
Aber auch beim Rollentraining ist es sinnvoll gezielt und nach Plan zu trainieren. Im Winter kann das Rollentraining auch sicherer sein, als das Radfahren draußen. Schnee, Eis und Kälte treiben dabei deinen Puls nicht unnötig nach oben. Aber letztendlich ist immer der Radfahrer selbst verantwortlich für die Effektivität des Rollentrainings.
Man kann mit Rollentraining sowohl gezieltes Intervalltraining machen, als auch mit Grundlageneinheiten Kondition aufbauen.
Outdoor vs. Indoor Radfahren – Unterschiede
Während man beim Radfahren im Winter draußen viel von der Welt sieht und eine echte Strecke zurück legen kann, starrt man beim Indoorcycling oft auf eine weiße Wand. Beim Radfahren auf der Rolle wird oft mehr Ablenkung und mentale Stärke benötigt, die draußen schon natürlich gegeben ist.
Dafür ist das Radfahren im Paincave oft sicherer, effizienter und schneller. Gerade, wenn du am Abend wenig Zeit hast und nicht ins Dunkle bei Schnee und Kälte raus möchtest, ist das Rollentraining eine tolle Alternative. Dafür ist die Ausrüstung meist auch teurer und ein großer Kostenpunkt. Vor allem dann, wenn man möglichst effektiv und authentisch trainieren möchte.
Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, welche Art von Training ihm am besten gefällt. Probieren geht über studieren – darum solltest du, wenn möglich, beide Varianten mal ausprobieren, um so die perfekte Art des Radfahrens im Winter für dich zu finden.
Ich persönlich fahre im Winter sowohl Indoor als auch Outdoor. Je nach Lust, Laune, Zeit und Zielen. Die Mischung machts!
Über die Autorin dieses Artikels
Lisa ist eine echte Genussbikerin. Sie unterstützt vor allem Radsportanfänger dabei, sich zu verbessern und Probleme zu eliminieren.
Sie fährt selbst mehrere tausend Kilometer auf dem Rad und startet auch bei regionalen Wettkämpfen. Lisa ist hauptsächlich mit dem Mountainbike, aber auch dem Rennrad unterwegs.
Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin für Radsport im Fitnesswelt-Team schreibt Lisa auch auf ihrem Blog LisasBunteWelt über gesunde Ernährung und Radsport.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-08 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API