Für manche Menschen sind Gewohnheiten eher etwas Negatives und werden nicht selten mit Spießertum in Verbindung gebracht. Langweilige Regelmäßigkeit ist in unserer heutigen Gesellschaft wenig attraktiv – kann Dich aber mental extrem stark machen.
Ein gewagtes Statement, dem Du jetzt wahrscheinlich nicht zustimmen würdest.
Vielmehr fragst Du Dich an dieser Stelle, wie Dich diese langweilige Regelmäßigkeit auch noch im Sport voranbringen soll!
Ich werde Dir genau das in diesem Artikel erklären und Dir zudem noch x Tipps geben, mit denen Du Gewohnheiten dafür nutzen kannst, mental stärker zu werden.
Von dieser Stärke wirst Du im Sport und im Alltag profitieren können und so Deine Ziele leichter erreichen.
Was ist mentale Stärke?
Um Tipps geben zu können, die Dich mental stärker machen können, ist es erst einmal wichtig, zu wissen, was mentale Stärke überhaupt ist.
Mentale Stärke ist im Grunde die Kraft Deiner Gedanken bzw. Deines Geistes.
Denn, welche Bewegung Deine Muskel ausführen – sei es beim Lauftraining oder im Fitnessstudio – wird in Deinem Kopf entschieden.
Aber diese Kraft ist nicht einfach da, sie ist nicht angeboren oder genetisch bedingt.
Mentale Stärke ist das Ergebnis von persönlichen Denkprozessen, Einstellungen und Überzeugungen, die dazu führen, dass man sich herausfordernde Ziele setzt und an diesen auch in schweren Zeiten festhält.
Mehr zu mentaler Stärke findest Du auch in diesem Artikel.
Das bedeutet also, um mental stärker zu werden ist es notwendig, dass Du Deine Denkprozesse, Einstellungen und Überzeugungen verändern solltest.
Das ist jedoch für viele von uns nicht ganz so einfach.
Wie mentale Stärke entwickeln?
Nun haben wir alles schon einmal beobachten können, wie solche Versuche unternommen wurden.
Vielleicht gehörst Du ja – wie ich – auch zu diesen, die sich an Silvester vornehmen, im nächsten Jahr alles anders zu machen.
Endlich mehr Sport treiben wollen, sich gesünder ernähren und außerdem weniger Alkohol zu trinken.
Auf Deutsch gesagt:
Schlag 24 Uhr am 31.12. ein völlig anderer Mensch zu sein, anders zu denken und eine neue Einstellung zu haben.
Ich versuche das einmal in Bezug auf unsere körperliche Fitness auszudrücken.
Dieser Versuch, sich zu verändern ist eigentlich dasselbe, wie heute zu entscheiden, dass wir morgen den Marathon unter 3 Stunden laufen können.
Oder aber, dass wir so stark sind, wie Arnold Schwarzenegger – einfach über Nacht!
Ziemlich utopisch, oder?
Das ist auch der Grund, warum so viele mit diesem Vorhaben regelmäßig scheitern.
Es braucht Veränderungen, die wir auch wirklich umsetzen können – die wir uns angewöhnen können!
Gewohnheiten machen Dich stark!
Beim Kraft- und Ausdauertraining setzen wir ja auch auf kleine Veränderungen.
Wir laufen nach und nach längere Strecken und wir erhöhen die Gewichte erst mit der Zeit.
Genau so müssen wir auch vorgehen, wenn wir mental stark werden möchten.
Wir müssen kleine Schritte machen, um am großen Ganzen zu arbeiten.
Damit Du das erreichen kannst, solltest Du Gewohnheiten nutzen, die Du nach und nach in Dein Leben aufnehmen kannst.
Hast Du eine Sache zu einer Gewohnheit gemacht, kannst Du die Nächste angehen.
Schritt für Schritt schaffst Du damit mehr mentale Stärke und legst damit die Grundlage für zukünftige Erfolge.
Und manchmal sind es denkbar kleine Gewohnheiten, die Dich voranbringen.
4 Tipps, um Gewohnheiten zu nutzen
Aber wo solltest Du am besten Anfange? Wie kannst Du Gewohnheiten am besten etablieren?
Wir sind uns einig, dass Du nicht gleich mit Deiner schlechtesten Angewohnheit beginnen solltest, oder?
Es ist einfach strategisch sinnvoll, etwas zu nutzen, dass Dir leicht fällt und einfach umzusetzen ist.
Beginne mit einer einfachen Gewohnheit
Der Weg zu mehr mentaler Stärke beginnt unspektakulär und mit einer einfachen Gewohnheit.
Suche Dir etwas, dass Du täglich tun kannst, um Dir einen kleinen Vorteil zu verschaffen.
Ein viel genutztes Ritual an dieser Stelle ist das klassische Betten machen.
Das mag für Dich im ersten Moment vielleicht langweilig und banal erscheinen, aber wir hatten zu Beginn schon von langweiliger Regelmäßigkeit gesprochen.
Gewöhne Dir an, morgens Dein Bett zu machen und schlage damit zwei Fliegen mit einer Klappe.
Zum einen hast Du damit jeden Morgen den Erfolg, einen Punkt auf Deiner To-do-Liste abhaken zu können.
Zum anderen wartet jeden Abend ein frisch gemachtes Bett auf Dich – also jeden Tag ein Sieg.
Erst verinnerlichen, dann erweitern
Die ersten paar Wochen wirst Du Dich möglicherweise dazu zwingen müssen, Dein Bett zu machen.
Aber mit der Zeit wird diese Aufgabe für Dich zur Gewohnheit werden.
Nach und nach wirst Du immer weniger darüber nachdenken müssen.
Du wirst ganz selbstverständlich morgens Dein Bett machen und es abends ordentlich vorfinden.
Ist das Bettenmachen für Dich zur Gewohnheit geworden, kannst Du Deine Energie auf eine andere, neue Aufgabe lenken.
Wie wäre es denn damit, nach dem Frühstück gleich Dein Geschirr aufzuräumen, und es nicht bis nach der Arbeit in der Küche stehenzulassen?
Räumst Du es gleich weg, ist auch die Küche abends viel aufgeräumter und Du hast damit den zweiten Sieg des Tages eingefahren.
Baue diese Gewohnheit aus
Du siehst, wohin das führen kann!
Nach und nach kannst Du so mehr und mehr Dinge in Deinen Alltag einbauen und so immer mehr Dinge erledigen.
Die Aufgaben werden nach und nach in Fleisch und Blut übergehen und für Dich zu einer Selbstverständlichkeit werden.
Jeder kleine Erfolg, den Du Dir Tag für Tag mit diesen Gewohnheiten schenkst, wird Dich selbstbewusster machen.
Und so wirst Du auch mehr und mehr Dinge angehen können, die zu Beginn vielleicht noch zu schwer für Dich gewesen wären.
Mit Erfolg und Selbstbewusstsein kannst Du dann auch leichter Deine sportliche Ziele erreichen und effizienter abnehmen.
Weichen den Zweifeln aus!
Natürlich wird es auch auf diesem Weg nicht immer einfach und gut laufen.
Gewohnheiten müssen erst etabliert werden und bevor sie verinnerlicht sind, werden sie manchmal extrem schwer.
So fällt es Dir vielleicht an manchen Tagen nicht leicht, Dein Bett zu machen.
Und vielleicht hast Du auch nicht immer Bock darauf, Dein Geschirr aufzuräumen.
Das ist ganz normal. Du darfst die Zweifel an diesen Gewohnheiten nur nicht zulassen.
Geh mit Dir selbst keine Diskussionen ein, wenn es darum geht, morgens das Bett zu machen.
Das ist eine Regel und die darf nicht gebrochen werden.
Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass Du sie nicht brechen wirst.
Aber Du darfst Dich davon nicht ausbremsen lassen. Am nächsten Morgen hast Du eine weitere Chance.
Nutze sie!
Die Wucht der Gewohnheiten gleicht einer Lawine
Möglicherweise ist Dir schon klar, wohin das Automatisieren von Gewohnheiten führen kann.
Wenn Du jede Woche eine umsetzen kannst – egal wie klein sie ist – ergibt das einen großen Berg.
Das wären dann nach einem Jahr 52 Siege pro Tag.
52 To-dos, die Du jeden Tag ganz selbstverständlich abhaken kannst.
52 Motivationsspritzen und 52 Dinge, die Dein Selbstbewusstsein Tag für Tag stärken.
So wirst Du mit Gewohnheiten eine ganze Menge mentale Stärke trainieren können und sehr vieles von dem schaffen, was Du Dir vorgenommen hast.
Über den Autor dieses Artikels
Der Schorsch war lange Zeit völlig unsportlich, hat sich aber Mitte der 2000er dafür entschieden, etwas gegen sein Übergewicht zu tun.
Nun ist er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren als Kraftsportler und Triathlet sportlich aktiv. Was als kleines Sportprogramm begann, ist über die Jahre zur Vorbereitung auf Ultramarathons und Langdistanz-Triathlon geworden.
Um diese Transformation auch anderen zu ermöglichen, hilft er seit 2015 anderen als Trainer und Autor auf der Seite tri-it-fit.de dabei, im Triathlon Fuß zu fassen und mehr Fitness in ihr Leben zu bringen.