Der Triathlon-Einstieg – Darauf solltest Du achten

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Du hast Dich entschieden: Dein nächster Wettkampf soll ein Triathlon sein! Das ist eine großartige Entscheidung, die das Potential hat, Dein Leben zu verändern. Allerdings birgt der Triathlon-Einstieg nicht gerade wenige Hürden, die ein neues Abenteuer schnell zum Scheitern bringen können.

Es gibt schließlich schon genug Menschen, die daran scheitern, dauerhaft und mit wachsendem Erfolg laufend unterwegs zu sein.

Man könnte jetzt behaupten, dass die Chancen zum Scheitern beim Triathlon dreimal höher sind, als in anderen Ausdauersportarten.

Viele Faktoren, die den Triathlon-Einstieg zu einem erfolglosen Unterfangen machen können, unterscheiden sich jedoch nicht von denen in anderen Sportarten.

Und seien wir einmal ehrlich:

Fehlt die Motivation, scheitert so gut wie jeder Versuch, ein neues Ziel zu erreichen.

Damit Du aber in der Welt des Triathlons nicht frühzeitig aufgeben musst, habe ich Dir in diesem Artikel die wichtigsten Punkte zusammengetragen.

Denn durch meine Erfahrung mit hunderten Anfängern weiß ich genau, worauf es beim Triathlon-Einstieg ankommt, und was Du tunlichst vermeiden solltest.

Der Triathlon-Einstieg: Fehler, die Du vermeiden kannst

Zugegeben, der Triathlon ist nicht gerade die Sportart, bei der ein Einstieg völlig unkompliziert möglich ist.

Neben dem Equipment, das zu Ausübung notwendig ist, stellt die Organisation des Trainings meist die größte Hürde dar.

Wenn Du Dich schon einmal auf eine Laufveranstaltung vorbereitet hast und dabei nach einem Trainingsplan mit vier Einheiten die Woche trainiert hast, weißt Du wovon ich rede.

Wie sollst Du da noch einmal so viele Einheiten Radfahren und Schwimmen in Deiner Woche unterbringen?

Einen solchen Versuch zu starten, ist jedoch der beste Weg zum ersten Fehler beim Triathlon-Einstieg.

Jeden Tag eine – oder sogar mehrere – Trainingseinheiten zu absolvieren führt nämlich schnell ins Übertraining, auf das wir gleich noch zu sprechen kommen.

Grundsätzlich macht es aber im Triathlon besonders viel Sinn, keine großen Experimente einzugehen.

Denn das Triathlon-Training ist aufwändig und jede längere Trainingspause musst Du mit viel Aufwand wieder ausgleichen.

Achte auf das richtige Maß Training

Besonders zu verletzungsbedingten Zwangspausen kommt es beim Triathlon-Einstieg recht häufig.

Vielen Anfänger versuchen nämlich tatsächlich, das Pensum aus einer Sportart (vier Laufeinheiten pro Woche) in den anderen Sportarten zu übernehmen.

Damit wird ihr Trainingsplan extrem voll.

Das bedeutet vor allem eine extreme Mehrbelastung, welcher der Körper von heute auf morgen ausgesetzt wird.

Im genannten Beispiel wäre es sogar eine Steigerung um 200 %, die selbst für den trainiertesten Körper auf die Dauer zum Problem wird.

Schnell kommt es zu einer Überbelastung von Bändern, Sehnen und Gelenken, die in der Folge zu einer Verletzung führt.

Daher ist es besonders beim Triathlon-Einstieg wichtig, dass Du mit einem moderaten Trainingspensum einsteigst.

Gewöhne Deinen Körper an die Belastung von drei Sportarten und baue Deinen Leistung nach und nach auf.

Das klingt zwar zu Beginn langweilig und unsexy, aber bringt Dich schneller voran, als ein Training mit regelmäßigen, verletzungsbedingten Pausen.

Beim Triathlon-Einstieg zu viel wollen

Betrachten wir den Triathlon einmal so, wie ihn die Mehrheit der Bevölkerung sieht: als Sportart, in der man sich extrem verausgaben muss.

Denn viele sehen nur den Ironman, das Rennen über insgesamt 226 km, das nur »Verrückte« bestreiten.

Entscheidet man sich dann für diesen Sport, braucht es einen eisernen Willen und extrem hartes Training.

Wer schließlich Ironman oder -frau werden möchte, muss bereit sein, sich zu quälen.

Was hierbei jedoch sehr oft vergessen wird, ist der Umstand, dass nur ein ganz kleiner Teil der Athleten im Triathlon direkt auf diese Distanz gehen können.

Und hier kannst Du den zweiten großen Fehler von vornherein vermeiden.

Begnüge Dich im Vorfeld mit etwas kleineren Brötchen und geh nicht gleich aufs Ganze.

Schau Dir an, wo Du leistungstechnisch stehst und orientiere Dich an Deiner Fitness.

Das große Ziel kannst Du natürlich trotzdem ins Auge fassen.

Aber plane für den Weg dorthin etwas mehr Zeit ein.

Der Körper braucht auch Erholung

Diese Zeit kannst Du dann für den zweiten wichtigen Teil im Training nutzen – die Regeneration.

Überraschenderweise wird Deine Fitness nämlich nicht im Training während der Belastung aufgebaut.

Vielmehr setzt Du hier den Reiz dafür, dass Dein Körper in Zukunft damit beginnt, mehr Kondition aufzubauen.

Dein Körper kann sich jedoch erst darum kümmern, wenn Du ihm nach dem Training die entsprechende Erholung gönnst.

Am einfachsten kannst Du Dir das vielleicht bei einem Body Builder vorstellen.

Der benutzt seine Muskeln im Training so, dass sie extrem ermüden.

Im Idealfall macht er das so konsequent, dass seine Muskulatur am Ende völlig erschöpft ist.

Das ist ein Zeichen für den Körper, dass er für die Zukunft mehr Muskulatur braucht.

Gönnt der Body Builder seinem Körper anschließend Ruhe, kann dieser damit beginnen, mehr Muskeln aufzubauen.

Je mehr Ruhe der Körper hat, umso stärker kann er sich darauf konzentrieren.

Genauso verhält es sich im Triathlon.

Also achte von Anfang an auf ausreichend Regeneration, damit Dein Körper nach dem Training auch ideal auf den gesetzten Reiz reagieren kann.

Triathlon ist Marathon

Du kennst sicher den Marathon-Vergleich von vielen Dingen, die Ausdauer verlangen.

So kann Abnehmen ein »Marathon« sein oder eine Ausbildung.

Es gilt ja nicht nur, ein paar Meter durchzuhalten, sondern darum, ganze 42 km weit zu laufen.

Das gilt im Triathlon noch wesentlich stärker als beim Marathon, denn für einen unsportlichen Menschen wird eine Vorbereitungsdauer von 4 bis 6 Jahren empfohlen, um einen Ironman zu absolvieren.

Neben einem gute sortierten Training, dem richtigen Ziel und ausreichend Regeneration ist es sehr hilfreich, den Triathlon-Einstieg als etwas Langfristiges zu sehen.

Richte Dich also gleich zu Beginn auf ein längeres Abenteuer ein, wenn Du im Triathlon ein großes Ziel anstrebst.

Nimm Dir die Zeit, um entsprechende Grundlagen zu schaffen und verbessere Deine Fitness nachhaltig.


Wenn Du noch mehr Tipps zum Triathlon-Einstieg haben möchtest, hol Dir direkt den kleinen Triathlon Einstiegs Guide:


Triathlon basiert auf Erfahrungswerten

Möglicherweise hört sich das für Dich alles eher langweilig an.

Und natürlich kannst Du Deinen Triathlon-Einstieg auch anders angehen.

Wir sind ja alle auch sehr unterschiedlich und unsere Körper reagieren individuell auf Training und Belastung.

Ich kann Dir aber versichern, dass Dich ein Trainingsplan, der sich an realistischen Zielen orientiert und Raum für Regeneration lässt, wesentlich schneller voranbringt.

Du wirst nach und nach Deine eigenen Erfahrungen machen und merken, wie Dein Körper sich verhält.

Dennoch möchte ich Dir mitgeben, was ich unseren Athleten auch immer mit auf den Weg gebe:

Nach fest kommt ab.

Wenn Du es im Training übertreibst, wird Dein Körper auch ohne Dich irgendwann die Notbremse ziehen.

Also arbeite mit Deinem Körper und nicht gegen ihn.


Über den Autor dieses Artikels

Schorsch von Tri it Fit - Redakteur für Triathlon bei Fitnesswelt.com

Der Schorsch war lange Zeit völlig unsportlich, hat sich aber Mitte der 2000er dafür entschieden, etwas gegen sein Übergewicht zu tun.

Nun ist er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren als Kraftsportler und Triathlet sportlich aktiv. Was als kleines Sportprogramm begann, ist über die Jahre zur Vorbereitung auf Ultramarathons und Langdistanz-Triathlon geworden.

Um diese Transformation auch anderen zu ermöglichen, hilft er seit 2015 anderen als Trainer und Autor auf der Seite tri-it-fit.de dabei, im Triathlon Fuß zu fassen und mehr Fitness in ihr Leben zu bringen. 

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